Zum Ausgang des Preußenjahres 2001 ermöglichte Dr. Karl-Heinz
Grundmann, Historiker bei der ständigen Ausstellung Fragen an die
deutsche Geschichte des Deutschen Bundestages, Gigi Einblicke
in seine umfangreiche Privatbibliothek. Was er dabei an Entmysti-fizierendem
zur Kolonialgeschichte entdeckte, berichtet Ortwin Passon
Traditionell haben Deutsche ein ausgeprägtes Interesse an fremden Ländern
und ihren Einheimischen nicht erst seit der Zeit, in der das 800 Quadratkilometer
große Fürstentum Neuchâtel vom preußischen Berlin aus
regiert wurde (1707-1856) (1), wie der Dokumentarfilm Der letzte König
der Schweiz von André Vallana (2) seit kurzem zeigt. Schon dessen
Amtsvorgänger reizte das Exotische mehr als der heimische Streusand:
Die hauptstädtische Mohrenstraße trägt noch heute ihren Namen
wegen der 30 schwarzen Heeresmusiker des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm
I., die dort ihre Kaserne hatten. (3) Dem war die Landnahme an der Küste
des heutigen Ghana zur Begründung der brandenburgisch-preußischen
Kolonie Großfriedrichsburg (1681-1721) vorausgegangen: Als Beweis ihres
Erfolges mußten die Kapitäne des Großen Kurfürsten neben
Affen, Papageien und anderen exotischen Tieren auch ein halbes Dutzend
schöner und wohlgestalteter Mohren von vierzehn, fünfzehn oder sechzehn
Jahren (4) nach Berlin verschleppen, wo sie von den Herrschenden als
Diener, Gehilfen, Begleiter, Narren oder Soldaten zur allgemeinen Begaffung
präsentiert wurden. (5) Bereits vor dieser Zeit galt es für deutsche
Potentaten, Diplomaten und Kirchenfürsten als schick, sich einen
morian zu halten (6), sich mit dunkelhäutigen Be-diensteten zu
schmücken. (7) Da ein Sklave, der in Westafrika 45 Gulden kostete, in
Amerika für 210 Gulden verkauft werden konnte, gab es an der heimischen
Spree keine Skrupel, der kurfürstlichen Brandenburgisch-Afrikanischen
Kompanie den Einstieg in den Sklavenhandel zu gestatten, um mit schwarzem
Elfenbein den zunehmenden Bedarf an Konsum- und Luxusgütern wie
Zucker, Tabak, Kakao, Kaffee, Baumwolle oder Edelmetallen zu finanzieren.
(8)
Doch
das Gesetz der Serie ist wesentlich älter und reicht vom
Eindringen der Kimbern und Teutonen ins Römerreich vor etwa 2000 Jahren
(9) bis zum aktuellen Engagement der Bundeswehr in Afghanistan und Somalia,
ist männerdominiert (10), von ökonomischen Interessen seit der Hanse
(11) und sexuell-kulturellen Problemen (12) geprägt, was am Beispiel
deutscher Kolonien besonders gut sichtbar wird.
Kolonialisierung
ist immer Aggression, Überwältigung schwächerer Völker
und Zivilisationen durch stärkere ... Sie ist also immer aus Bösem
und Gutem gemischt und das Urteil über sie immer davon abhängig,
ob das Gute das Böse aufwiegt. (13) Mit dieser Einschätzung
Sebastian Haffners (14) beginnt Karlheinz Graudenz seine Suche nach Antworten
auf eine Fülle von Fragen zur Erklärung von Phänomenen und
dahinterliegenden Strukturen deutscher Fremdbestimmung. Weniger differenzierend
recherchierte Hans Georg Steltzer, 1964 Botschafter der Bundesrepublik in
Ghana, der Historiker wie den DDR-Afrikaforscher Peter Sebald, die theoretischem
Streit und Auseinandersetzungen mit Dogmen entgehen (15), aber einschlägiges
Quellenmaterial zur Begründung einer Kolonialismus- und Imperialismustheorie
nutzen, als der marxistischen Geschichtsauffassung verpflichtet
diffamiert. (16) Horst Gründer dagegen nimmt den westlichen Imperialismus
als theoretische Grundlage und nähert sich somit eher zeitgenössisch,
um die Kolonialbewegung und Kolonialpolitik im Gefüge der Innen-
und Außenpolitik des Deutschen Kaiserreiches als auch die Ausübung
und Auswirkung der Kolonialherrschaft (17) zu analysieren. Diesem Ansatz
folgen auch Manfred Hinz, Helgard Patemann und Arnim Meier, die Parallelen
zwischen deutschem Faschismus, Neokolonialismus und Imperialismus herausarbeiten.
(18) Andere wiederum wie Uwe Timm favorisieren eine Dialektik (19) der Geschichtswissenschaft
und kritisieren wie Wolfgang Reinhard Imperialismus- und Dependenztheorien
als unzureichend und wenig hilfreich. (20)
Geschichtswissenschaft
kennt also unterschiedliche Möglichkeiten, sich der Kolonialgeschichte
zu nähern um zu verstehen, was war, wie es war und warum es so
geschah, um dadurch unser ambivalentes historisches Erbe aufzuklären
vor dem Hintergrund der Haupterkenntnis der deutschen Historie: Das
politische Ziel ist nichts ohne den Weg, der dahin führt. Der Weg, die
Methode ist wesentlich bereits Teil des Zieles, und wo dieser buchstäblich
oder im übertragenen Sinne über Leichen führt, kann das nicht
gut sein, wie glänzend, überzeugend und notwendig er sich auch darstellen
mag. (21)
Als
Paris im Zuge des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 größeren
Kolonialbesitz in Asien anbot, um den Verlust Elsaß-Lothringens zu verhindern
(22), lehnte Preußens Otto von Bismarck ab: O! O! Cochinchina!
Das ist aber ein sehr fetter Brocken für uns; wir sind aber noch nicht
reich genug, um uns den Luxus von Kolonien leisten zu können. (23)
Nach der Reichsgründung galt sein Hauptbestreben der Festigung der neuen
nationalen Einheit zwischen den benachbarten europäischen Großmächten:
Ihre Karte von Afrika ist ja ganz schön, aber meine Karte von Afrika
liegt hier in Europa, erklärte er dem Forscher Eugen Wolf. (24)
Konkret: Hier liegt Rußland und hier ... liegt Frankreich, und
wir sind in der Mitte; das ist meine Karte von Afrika. (25) Diese abstrakte
geographisch-außenpolitische Perspektive illustriert das grundsätzliche
Desinteresse des Reichskanzlers an deutschen Überseebesitzungen.
Dieses
änderte sich nur zum Schein aufgrund zunehmender innenpolitischer Probleme:
Gut die Hälfte seiner Gesetzesvorlagen hatte der Reichstag abgelehnt,
Neuwahlen standen bevor, linksliberale Kräfte wurden im Parlament und
bei Hofe immer einflussreicher, Sozialdemokraten immer stärker und kolonialfreundlicher
(26), während andererseits das Ableben des greisen Kaisers Wilhelm I.,
die daraus resultierende Thronfolge durch den mit der Engländerin Victoria
verheirateten Kronprinzen Friedrich Wilhelm und somit Bismarcks Entlassung
zunehmend erwartet wurden. Da kam ihm die publizistische Kolonialschwärmerei
als Keimzelle (27) der in den 70ern entstandenen Kolonialvereine
und geographischen Gesellschaften, der Kongo-Konflikt und die Berliner Afrika-Konferenz
(1884/85) (28) zur Instrumentalisierung als innenpolitische Projektionsfläche
gerade recht, wobei er sich unter anderem aufgrund eines desillusionierenden
und bezeichnenderweise geheimgehaltenen Berichts des Reichskommissars Gustav
Nachtigal über die wirtschaftlichen Aussichten einer südwest-afrikanischen
Besitzung keine Illusionen machte. (29) Erst mittels der Erwerbung deutscher
Kolonien als Teil seiner Außenpolitik gelang es Bismarck einen
Ton anzuschlagen, in dem wieder ein beflügelndes nationales Gefühl
anklang. (30)
Die
ganze Kolonialpolitik ist ja Schwindel, aber wir brauchen sie für die
Wahlen (31), erklärte Bismarck unmissverständlich im Auswärtigen
Amt und ließ den deutschen Botschafter in London wissen, dass eine erfolgreiche
Kolonialpolitik zur Überlebensfrage seiner Regierung würde. Die
Zuspitzung des russisch-englischen Konflikts in Afghanistan mit der Befürchtung
eines Krieges um Indien einerseits, Londons Niederlage im Sudan und der offene
Streit zwischen England und Frankreich um Ägypten andererseits banden
dort deren außenpolitische Aufmerksamkeiten und boten Bismarck ein bequemes
Druckmittel für eine zunächst profranzösische (zur
Versöhnung für den Verlust der Vogesen) und antibritische
Kolonialpolitik in Afrika, welches den deutschen Kolonialerwerb schließlich
erheblich erleichterte. (32) So erklärt sich, daß Deutschland seine
kolonialen Ansprüche doch noch anmeldete in einer Zeit, in der
die Welt schon fast verteilt (33) war.
Geographen,
Geologen, Zoologen, Botaniker, Ethnologen, Anthropologen die meisten
deutschen Männer kamen als Forscher, Händler, Missionare oder schlicht
als Eroberer in fremde Länder. Frei nach dem Motto Die Flagge folgt
dem Handel wurden Gebiete, die deutsche Kaufleute (34) auf eindrucksvolle
Weise schon in den Jahren zuvor erworben, ja ergaunert (35) hatten, unter
den Schutz des Reiches gestellt, aber um die europäischen
Nachbarn nicht über-mäßig zu provozieren nicht Kolonien,
sondern außer im Fall des Pachtgebiets Kiautschou
in China Schutzgebiete genannt (36): Neben Deutsch-Neuguinea,
Samoa und den Südseeinseln im Pazifik vor allem Deutsch-Südwestafrika,
Deutsch-Ostafrika, Kamerun und Togo. Um die zu ihrer Sicherung entsandten,
verwaltungsrechtlich dem Reichskolonialamt unterstehenden (37) Polizei- und
Armeeeinheiten nicht Kolonialtruppen nennen zu müssen, wurde
eigens der euphemistische Begriff Schutztruppe kreiert, der gegenwärtig
im Zusammenhang mit der Entsendung der Bundeswehr nach Vorderasien und ans
Horn von Afrika eine bemerkenswerte Renaissance erfährt.
Auch
nach dem Helgoland-Sansibar-Abkommen (1890) als Kompensationsgeschäft
von deutschen Ansprüchen auf afrikanischem Boden gegen Englands Sandsteinfelsen
in der Nordsee machten die Auslandsgebiete ein Vielfaches des Reichsgebietes
aus, womit eine Vielzahl kultureller und auch sexueller Probleme (38) vorprogrammiert
war: Rassendünkel bei den Deutschen noch potenziert durch
den Anspruch, die Welt zu beherrschen ... und das strenge preußische
Erziehungsideal paarte sich mit der Angst vor den Massen der Farbigen,
die man nur durch sklavenhalterische Zucht in ihren Grenzen zu halten glaubte
(39), standen in der Fremde schließlich doch etwa 20.000 Deutsche einer
Übermacht von fast 14.000.000 Einheimischen gegenüber. In diesem
Rassenproblem sahen Regierung, Bevölkerung und Kirchen, insbesondere
Berliner Missionare (40) im allgemeinen kein Unrecht, sondern vertraten überwiegend
die Meinung, aufgrund ihrer höheren Kulturstufe dazu berufen
zu sein, die rückständigen Völker ihren Zwecken
dienstbar zu machen, sie zu beherrschen, ihnen die Segnungen der Zivilisation
zu vermitteln und die heidnischen Völker zum Christentum zu bekehren.
(41)
Unter
Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst als Nachfolger Graf
Leo von Caprivis und Otto Fürst Bismarcks in der Funktion des Reichskanzlers
wurde eine bis dahin auf Mäßigung und relativen Respekt vor den
Traditionen und Strukturen der Eingeborenen (42) beruhenden Kolonialpolitik
vor Ort zunehmend aufgegeben zugunsten eines unter dem beherrschenden Einfluß
Kaiser Wilhelms II. geförderten Drangs nach Weltgeltung, dem Ausbau der
Flotte und einem säbelrasselnden Auftritt Deutschlands in Europa und
Übersee. (43) Auch Deutsche in Afrika verinnerlichten anders als
die Gouvernementspolitik in der Südsee diesen Sinneswandel: Der
Bedarf an einheimischen Arbeitskräften auch gegen deren Willen
auf Plantagen wurde immer größer (44), Kolonisten machten
immer rücksichtsloser von der Peitsche Gebrauch. Die Administration konnte
der Ruhe unter den Eingeborenen nicht mehr trauen (45), es kam
schließlich zu bewaffnetem Widerstand (46): Bei der Niederschlagung
des Herero-, Nama- und Hottentottenaufstands (Südwestafrika 1894, 1904/07),
des Wahehe- und Wachaggaaufstands (Ostafrika 1893/04), des Wangoniaufstands
(ebenda 1907) und des Makkaaufstands (Kamerun 1910) (47) gingen die kaiserlichen
Schutztruppen, die einen Großteil ihrer Mannschaften aus Afrikanern
rekrutiert hatten (48), mit äußerster Brutalität gegen die
Eingeborenen vor, wie im Film Die Kopfjagd zu sehen ist. (49)
Im Zuge der rechtlich geregelten Enteignung (50) und Zwangsumsiedlung
afrikanischer Stammesverbände in räumlich festgelegte Reservate
war es noch vor den Buren das deutsche Kolonialsystem, das die Basis
der Apartheid-Strukturen schuf und diese als Herrschaftsmodell hinterließ.
(51)
Worüber
man in der Heimat nicht gern sprach: Das Sexualleben in den deutschen Kolonien,
seine menschlichen und gesellschaftspolitischen Folgen (52), die sich
genauso rassistisch gestalteten. Während im Reich die Ansicht verbreitet
wurde, das einzige Heilmittel gegen das ,Verniggern, ,Verkaffern
oder ,Verkanakern liegt im Einfluß der weißen Frau
(53), hatte letztere vor Ort auf sexuelle Gewalt gegenüber Einheimischen
faktisch ebenso wenig hindernden Einfluß wie das Mischehenverbot (54),
obwohl gerade die Deutsche Kolonialgesellschaft zur Reinhaltung der
Rasse zahlreiche unverheiratete Frauen als Haushälterinnen,
Köchinnen oder Haus- und Farmgehilfinnen verschickte, um
die Junggesellen zu versorgen (55), welche jedoch den Chauvinismus
ihrer Männer verinnerlichten und sich an der Unterdrückung
der Afrikaner/innen beteiligten. (56) Vergewaltigungen und Zwangsprostitution
häuften sich: Der durch Gewalt oder die Androhung von Gewalt von
Deutschen erpreßte Beischlaf nahm zu. Afrikanische Söldner holten
des Abends afrikanische Mädchen für ihre deutschen Vorgesetzten.
Diese wurden ,gebraucht und zurückgegeben, teils blieben sie als
afrikanischer Harem auf den Stationen. Viele der zu einem hohen Prozentsatz
geschlechtskranken Kolonialdeutschen bevorzugten Mädchen im kindlichen
Alter. (57) Mit der Abdankung Kaiser Wilhelms II. und seinem Abgang
ins niederländische Exil am Ende des Ersten Weltkriegs, so geht
aus den Bevölkerungsstatistiken hervor, lebten in den sogenannten
deutschen Schutzgebieten ... rund 5000 Kinder deutscher Väter und einheimischer
Mütter. Tatsächlich dürften es drei- bis viermal so viele gewesen
sein, denn die meisten unehelichen Geburten wurden nicht offiziell registriert.
Hochgerechnet leben heute ... wohl mehr als 100 000 Nachkömmlinge
(58) dieser Deutschen als braune Kinder der weißen Herren.
Im
Rahmen des Programms zur Bekämpfung der kolonialen Schuldlüge
(59) und parallel zur Germanophilie in den Exkolonien (60) wurden
mit dem vom Reichsministerium für Wiederaufbau der Weimarer Republik
1922 gestifteten Kolonialabzeichen (Elefantenorden) zunächst
vom Ministerium selbst, danach vom Auswärtigen Amt und bis 1945 vom Führer
und Reichskanzler insgesamt 8.500 Deutsche, die sich während des
Krieges in den ehemaligen deutschen Kolonien Verdienste um die Schutzgebiete
erworben hatten, ausgezeichnet. (61) Anhaltende Forderungen nach Rückgabe
dieser Kolonien, auch seitens der NSDAP (62) (schon vor 1933 gab es NSDAP-Ortsgruppen
in Südwestafrika; der Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft ging
problemlos im NS-Reichskolonialbund auf (63)) scheiterten nicht am englischen
Blaubuch über Mißhandlungen von Eingeborenen durch
Deutsche oder am Artikel 119 des Versailler Vertrages. (64) Nach 1933 überließ
Adolf Hitler den mit Kolonialfragen befaßten Partei- und Reichsinstitutionen
das Thema als Spielwiese bis hin zu ausgearbeiteten auch
rassepolitischen Plänen für ein deutsches Mittelafrika, innerlich
aber blieb er dem Kolonialkomplex eher fremd und nutzte ihn lediglich zu Propagandazwecken
nach innen und außen, denn seine Karte von Afrika lag eindeutig
in (Ost-) Europa. (65)
Und
heute? Kolonialkenntnisse vieler Jugendlicher sind von Legenden geprägt.
(66) Wöchentlich berichten Medien über rassistische Übergriffe
im Beitrittsgebiet und in den alten Bundesländern gegenüber Dunkelhäutigen.
Und während in der Bundesrepublik geborene Schwarze, die für
die meisten Deutschen lediglich Neger, Farbige, Mischlinge,
Mulatten, Bimbos, Besatzungskinder oder
andere exotische Attraktionen (67) sind, sich organisieren und der Bundestag
eine neue Afrikapolitik (68) diskutiert, leisten auch deutsche
Sextouristen in sonnigen Gegenden wie Afrika (69) ihren ganz individuellen
Beitrag im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit. (70)
(1)
vgl. Ingo Bach: Zacken aus der Krone gefallen, in: Der Tagesspiegel, 8. November
2001: Friedrich Wilhelm IV., dessen Liebe die republikanischen
Bergvölker nicht erwiderten, wurde 1848 abgesetzt und mußte acht
Jahre später auf einen Aufmarschplan für 120.000 Soldaten zur Rückeroberung
und somit endgültig auf den eidgenössischen Kanton verzichten.
(2) Vallanas Film wurde am 2. November 2001 in der Schweizerischen Botschaft
in Berlin uraufgeführt und am 8. November 2001 in der Berliner Galerie
Artinprogress gezeigt.
(3) vgl. Ingo Bach: Des Kaisers Ober-Hofsilberputzer, in: Der Tagesspiegel,
2. Dezember 2001
(4) Peter F. Stuhr: Die Geschichte der See- und Kolonialmacht des Großen
Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Berlin 1839, S. 27
(5) vgl. Ulrich van der Heyden: Rote Adler an Afrikas Küste, Berlin 1993,
S. 14 f.
(6) Peter Martin: Schwarze Teufel, edle Mohren, Hamburg 1993, S. 41 ff.
(7) vgl. Peter Martin, a.a.O., S. 49 ff.
(8) vgl. Wilfried Westphal: Geschichte der deutschen Kolonien, München
1984, S. 68; s.a. Ulrich van der Heyden, a.a.O., S. 44 ff.
(9) vgl. Karlheinz Graudenz/Hanns-Michael Schindler: Die deutschen Kolonien.
Geschichte der deutschen Schutzgebiete in Wort, Bild und Karte, Heyne 7259,
München 1985, S. 14
(10) vgl. Volker Ullrich: Die nervöse Großmacht. Aufstieg und Untergang
des deutschen Kaiserreichs, Frankfurt 1997, S. 12
(11) Hans Georg Steltzer: Die Deutschen und ihr Kolonialreich, Frankfurt 1984,
S. 11 ff.
(12) Dass in deutsche Lande verschleppte Schwarze zwar als Retter ihrer neuen
Herren aus Lebensgefahr gern gesehen, nicht aber als potentielle Heiratskandidaten
für weiße Frauen problemlos akzeptiert wurden, ist am Beispiel
des swarte Feldtrompetter Christian Gottlieb im norddeutschen
Plön (1675-1690) ausführlich dokumentiert in: Peter Martin, a.a.O.,
S. 181 ff.
(13) Karlheinz Graudenz/Hanns-Michael Schindler, a.a.O., S. 10
(14) s.a. Jürgen Petschull: Der Wahn vom Weltreich. Die Geschichte der
deutschen Kolonien, Herrsching 1986, S. 42
(15) Peter Heine/Ulrich van der Heyden (Hg.): Studien zur Geschichte des deutschen
Kolonialismus in Afrika. Festschrift zum 60. Geburtstag von Peter Sebald,
Pfaffenweiler 1995, S. 10
(16) Hans Georg Steltzer, a.a.O, S. 9
(17) Horst Gründer: Geschichte der deutschen Kolonien, UTB 1332, Paderborn
1985, S. 7
(18) vgl. Manfred O. Hinz/Helgard Patemann/Arnim Meier (Hg.): Weiss auf schwarz.100
Jahre Einmischung in Afrika. Deutscher Kolonialismus und afrikanischer Widerstand,
Berlin 1984, S. 6
(19) vgl. Uwe Timm: Deutsche Kolonien, München 1981, S. 11
(20) Wolfgang Reinhard: Dialektik des Kolonialismus - Ein Versuch, in: Helmut
Christmann (Hg.): Kolonisation und Dekolonisation. Referate des internationalen
Kolonialgeschichtlichen Symposiums ´89 an der Pädagogischen Hochschule
Schwäbisch Gmünd, Schwäbisch Gmünd 1989, S. 1
(21) Reinhard Kuhnert, vgl. Anm. 20, S. V
(22) vgl. Volker Ullrich, a.a.O., S. 92
(23) Otto von Bismarck: Die gesammelten Werke, Fried-richsruher Ausgabe, Band
VII, Berlin 1924, S. 382
(24) Eugen Wolf: Vom Fürsten Bismarck und seinem Haus, Berlin 1904, S.
15
(25) Otto von Bismarck, a.a.O., Band VIII, S. 456
(26) Hans Spellmeyer: Deutsche Kolonialpolitik im Reichstag, Stuttgart 1931,
S. 124 ff.
(27) Horst Gründer, a.a.O., S. 39
(28) Frank Thomas Gatter: Der Kongo und der Wettlauf um Afrika - Zur Vorgeschichte
der Berliner Konferenz, in: Manfred O. Hinz/Helgard Patemann/Arnim Meier,
a.a.O., S. 73 ff.
(29) Horst Gründer, a.a.O., S. 53
(30) Michael Stürmer (Hg.): Bismarck und die preußisch-deutsche
Politik 1871-1890, dtv dokumente 692, München 1970, S. 157
(31) Die geheimen Papiere Friedrich von Holsteins, Bd. II: Tagebuchblätter,
Göttingen 1957, S. 174; s. a. F. Engels an E. Bernstein am 13.9.1884:
Übrigens hat Bismarck mit dem Kolonialschwindel einen famosen Wahlcoup
gemacht. Darauf fällt der Philister hinein, ohne Gnade und massenhaft
(MEW, Bd. 36, S. 207).
(32) Horst Gründer, a.a.O., S. 55 ff.
(33) Andreas Eckert: Zwei Afrikaner machen im Kaiserreich Karriere, in: Damals.
Das aktuelle Geschichtsmagazin, DVA Stuttgart, 28. Jg., Nr. 02/1996, S. 17;
s.a. Volker Ullrich, a.a.O., S. 194
(34) Namen wie Adolf Lüderitz (Deutsch-Südwestafrika), Carl Peters
(Deutsch-Ostafrika), Gustav Nachtigal (Togo), Adolf Woermann (Kamerun) oder
Jo-hann Cesar Godeffroy (Pazifik) seien hier nur als die bekanntesten Beispiele
genannt.
(35) Helgard Patemann: Wie ,Grundsteine, ,Kerne und ,Keimzellen
deutscher Kolonien entstanden, in: Manfred O. Hinz/Helgard Patemann/Arnim
Meier, a.a.O., S. 49 ff.
(36) vgl. Karlheinz Graudenz/Hans-Michael Schindler: Die deutschen Kolonien.
Geschichte der deutschen Schutzgebiete in Wort, Bild und Karte, 8. Aufl.,
Augsburg 1995, S. 7
(37) vgl. Walther Hubatsch/Ute Hagen/Helge Bei der Wieden: Kolonialabteilung,
Reichskolonialamt und Reichskolonialministerium 1890-1920, in: Walther Hubatsch
(Hg.): Die Schutzgebiete des deutschen Reiches 1884-1920. Auszug aus Grundriß
zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Bd. 22: Bundes- und Reichsbehörden,
Marburg 1984, S. 353
(38) zu Frauenbewegung und -emanzipation in der Männergesellschaft, Recht,
Prüderie und Antihomosexualität im Kaiserreich vgl. Volker Ullrich,
a.a.O., S. 313 ff.; s.a. Sieglinde Gränzer: Die deutsche Frau in den
Kolonien. Erzieherin der heidnischen Frauenwelt und Trägerin deutscher
Zucht und Sitte, in: Manfred O. Hinz/Helgard Patemann/Arnim Meier, a.a.O.,
S. 115 ff.
(39) Wilfried Westphal, a.a.O., S. 283
(40) Ulrich van der Heyden: Rassistische Motivationen der Missionare der Berliner
Missionsgesellschaft in Südafrika während der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts und die politischen Konsequenzen, in: Wilfried Wagner:
Rassendiskriminierung, Kolonialpolitik und ethnisch-nationale Identität.
Referate des 2. Internationalen Kolonialgeschichtlichen Symposiums 1991 Berlin,
Münster 1992, S. 533 ff.
(41) Hans Georg Steltzer, a.a.O., S. 130
(42) vgl. Erich Schultz-Ewerth/Leonhard Adam (Hg.): Das Eingeborenenrecht,
Bd. I: Ostafrika, Stuttgart 1929, 380 S.; s.a. Erich Schultz-Ewerth/Leonhard
Adam (Hg.): Das Eingeborenenrecht, Bd. II: Togo, Kamerun, Südwestafrika,
die Südseekolonien, Stuttgart 1930, 712 S.
(43) Hans Georg Steltzer, a.a.O., S. 175 ff.; s.a. Volker Ullrich, a.a.O.,
S. 193 ff.
(44) vgl. Patrice Mandeng: Plantagenwirtschaft in Kamerun oder Wie der Kapitalismus
in Afrika einzog, in: Manfred O. Hinz/Helgard Patemann/Arnim Meier, a.a.O.,
S. 80 ff.
(45) Henning Melber: Die Ausbeutung der Kolonien. Von Kolonialpolitikern,
Plantagenbesitzern, Siedlern, Minengesellschaften und ihren Objekten,
ebenda, S. 91
(46) vgl. Manfred O. Hinz: Widerstand gegen den Kolo-nialismus. Krieg und
Verweigerung, ebenda, S. 90 ff.
(47) vgl. Martha Mamozai: Herrenmenschen. Frauen im deutschen Kolonialismus,
rororo 4959, Hamburg 1982, S. 29; s.a. Hans Georg Steltzer, a.a.O., S. 195
ff.
(48) vgl. Helgard Patemann: Die Moral der Schutztruppe, ebenda, S. 108 ff.
(49) ausgestrahlt am 12. Dezember 2001 vom Sender Arte nach dem Buch von Martin
Baer/Olaf Schröter: Eine Kopfjagd. Deutsche in Ostafrika Spuren
kolonialer Herrschaft, Berlin 2001, 220 S.; s.a. Martin Baer: Deutsche Kopfjäger.
Warum man einen Film über die verdrängte deutsche Kolonialgeschichte
macht, in: Junge Welt, 12. Dezember 2001. Kontakt: www.mkwawa.com
(50) vgl. Andreas Eckert: Afrikanisches Land deutsches Recht. Landpolitik
und Landkonflikte in Kamerun. 1884-1914, in: Peter Heine/Ulrich van der Heyden,
a.a.O., S. 236 ff.; s.a. Harald Sippel: Recht und Herrschaft in kolonialer
Frühzeit. Die Rechtsverhältnisse in den Schutzgebieten der Deutsch-Ostafrikanischen
Gesellschaft (1885-1890), ebenda, S. 466 ff.
(51) Henning Melber: Apartheid in Namibia - eine deutsche Kulturleistung,
in: Manfred O. Hinz/Helgard Patemann/Arnim Meier, a.a.O., S. 112
(52) Jürgen Petschull, a.a.O., S. 113
(53) Ludwig Külz: Zur Frauenfrage in den deutschen Kolonien, in: Koloniale
Monatsblätter. Zeitschrift für Kolonialpolitik, Kolonialrecht und
Kolonialwirtschaft, 15. Jg. Nr. 2, Berlin 1913, S. 62
(54) vgl. Martha Mamozai, a.a.O., S. 136 f.
(55) ebenda, S. 138
(56) Katharina Oguntoye/May Opitz/Dagmar Schultz (Hg.): Farbe bekennen. Afro-deutsche
Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte, Berlin 1986, S. 36
(57) Peter Sebald: Kolonialregime und Mischlinge. Das Beispiel der deutschen
Kolonie Togo 1884-1914, in: Wilfried Wagner: Rassendiskriminierung, Kolonialpolitik
und ethnisch-nationale Identität. Referate des 2. Internationalen Kolonialgeschichtlichen
Symposiums 1991 Berlin, Münster 1992, S. 113
(58) Jürgen Petschull, a.a.O., S. 120
(59) vgl. Adolf Rüger: Richtlinien und Richtungen deutscher Kolonialpolitik
1923-1926, in: Wilfried Wagner: Rassendiskriminierung, Kolonialpolitik und
ethnisch-nationale Identität. Referate des 2. Internationalen Kolonialgeschichtlichen
Symposiums 1991 Berlin, Münster 1992, S. 453
(60) vgl. Helmuth Stoecker: Germanophilie und Hoffnung auf Hitler in Togo
und Kamerun zwischen den Weltkriegen, ebenda, S. 495 ff.
(61) vgl. Werner Haupt: Deutschlands Schutzgebiete in Übersee 1884-1918,
Friedberg 1984, S. 149; s.a. Heinz Kirchner/Hermann-Wilhelm Thiemann/Birgit
Laitenberger: Deutsche Orden und Ehrenzeichen. Kommentar zum Gesetz über
Titel, Orden und Ehrenzeichen und eine Darstellung deutscher Orden und Ehrenzeichen
von der Kaiserzeit bis zur Gegenwart, 5. neub. u. erg. Aufl., München
1997, S. 170
(62) Harald Sippel: Rasse, Recht und ein neues deutsches Kolonialreich in
Afrika. Rassendiskriminierung als wesentlicher Bestandteil eines intendierten
nationalsozialistischen Kolonialrechts, in: Wilfried Wagner: Rassendiskriminierung,
Kolonialpolitik und ethnisch-nationale Identität. Referate des 2. Internationalen
Kolonialgeschichtlichen Symposiums 1991 Berlin, Münster 1992, S. 119
ff.
(63) vgl. Martha Mamozai, a.a.O., S. 272
(64) vgl. Hartmut Müller: ,... daß wieder deutsch werde, was deutsch
war. Kolonialbewegungen nach dem 1. Weltkrieg, in: Peter Heine/Ulrich
van der Heyden, a.a.O., S. 127 ff.; s.a. Martha Mamozai, a.a.O., S. 119 ff.
(65) vgl. Max Domarus: Hitler. Reden und Proklamationen. Kommentiert von einem
deutschen Zeitgenossen, Bd. I, Würzburg 1962, S. 759
(66) vgl. Bodo von Borries: Kolonialgeschichte im Bewußtsein von Kindern
und Jugendlichen. Ergebnisse einer zweistufigen (qualitativen und quantitativen)
empirischen Studie, in: Helmut Christmann (Hg.): s. Fdst. i. Anm. 20, S. 263ff.
(67) Initiative Schwarze Deutsche: Selbstdarstellung der ISD, in: Martina
Müller: Afrikaner in Berlin, Die Ausländerbeauftragte des Senats,
Berlin 1993, S. 33; Kontaktadresse: ISD-Berlin e.V., Oranienstr. 159, 10969
Berlin, Tel. (030) 614 75 02.
(68) Junge Welt, 27./28. Oktober 2001: Deutscher Bundestag, BT-Drs. 14/6787
vom 9. August 2001, Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Hübner und
der Fraktion der PDS: Deutsche Strategie für das subsaharische Afrika,
2 S., i.V.m. Deutscher Bundestag, BT-Drs. 14/6858 vom 3. September 2001, Antwort
der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Hübner
und der Fraktion der PDS: Deutsche Strategie für das subsaharische Afrika,
3 S.
(69) vgl. Aktionsgemeinschaft gegen internationale und rassistische Ausbeutung
agisra (Hg.): Frauenhandel und Prostitutionstourismus. Eine Bestandsaufnahme
zu Prostitutionstourismus, Heiratsvermittlung und Menschenhandel mit ausländischen
Mädchen und Frauen, München 1990, S. 240 ff
(70) vgl. Dieter Kleiber/Martin Wilke: Aids, Sex und Tourismus. Ergebnisse
einer Befragung deutscher Urlauber und Sextouristen, Schriftenreihe des Bundesministeriums
für Gesundheit, Bd. 33, Baden-Baden 1995, 426 S.