Am 8. September 2001 starb in Berlin die Arbeiterin und Satirikerin Anne Köpfer. Sich selbst bezeichnete sie als "Standardlesbenmodell – kurzhaarig, kleine Brüste, schmalhüftig". Geboren im Nationalsozialismus, aufgewachsen, ausgebildet und mit Coming-out in der DDR, begleitete sie den Rückfall in kaptitalistische Verhältnisse aus der Perspektive einer nun arbeitslosen Werktätigen, einer Frau, die immer unabhängig gewesen war. Ertragen konnte sie dies nur mit beißendem Spott und bitterbösem Sarkasmus – als späte Schriftstellerin, der zum großen Erfolg leider die Lebenszeit fehlte. Doch immerhin gewann die Gigi-Autorin haushoch den lesbisch-schwulen Literaturwettbewerb "Alte Hasen, junges Herz". Der überlebende Partner des "einzigen lesbisch-schwulen Ost-Autorenduos", das insgesamt drei gemeinsame Bücher verfaßte, ihr langjähriger Schreib- und Lesereisepartner Eike Stedefeldt, liest in diesem Programm eine Auswahl von Anne Köpfers besten Satiren und Kurzgeschichten. Sie werden sehen, daß Köpfers Humor noch immer zeitlos ist und weiter Lachsalven hervorruft.

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