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LeckMichAmGesäß

In einer Satire von Anne Köpfer über „21 Zeitschriften, die speziell für Frauen konzipiert wurden“, hieß es 1996 im Dialog mit Freundin Roswitha: „Was für ein politisches Thema? In all diesen 21 Zeitschriften ist kein einziges Wort über Politik geschrieben! Die deutsche Frau ist unpolitisch, verstehst du! Die bringt ihr Hüfthalter um, aber keine Mieterhöhung.“
Lesben sind in der Regel Frauen. Das erfordert freilich entsprechende Medien. Und da die von Ulrike Anhamm in Bonn verlegte betuliche lespress es allein offenbar nicht schafft, Lesben von Mieterhöhungen abzulenken, bekommt sie nun Konkurrenz aus Berlin und: Geisenfeld. Wo das liegt, recherchierte Lizzie Pricken

Wer up-to-date sein möchte, aber nicht das Zeug dazu hat, braucht eine Imageberatung. Wie schön, daß gleich zwei neue Lifestyleblätter, mal zum Kaufen in DIN A4, mal zum Mitnehmen in DIN A5, jenen Markt bereichern, den lespress bisher allein beherrscht. Das vom Kölner Rainer Jackwerth (Du & Ich, Siegessäule) in Berlin verlegte l.mag suggeriert schon äußerlich eine Bravo für Lesben, kommt entsprechend poppig und sehr bunt daher. Es herrscht ein unverklemmter Umgangston, da wird schon mal „gepoppt“ oder (von) Chefredakteurin Manuela Kay „etwas in den Arsch eingeführt“. Das käme nicht mal der Piratin über die Lippen, die den Oktober-Titel der braven lespress bevölkert. Aber in der berichtet ja auch nicht „Deutschlands erfolgreichste lesbische Schriftstellerin“ – Wer hätte gedacht, daß es sich um Karen Susan Fessel handelt! –, was ihre ersten sexuellen Phantasien inspirierte: „Na, riesige Schwänze!“ Oops ...

Mehr zu den beiden wunderbaren Organen l.mag und about her lesen Sie in unserer Printausgabe.