Always
ultra
Im Mai kann man, und zwar ab 16. für horrenden Eintritt im Berliner Schiller-Theater, das vielleicht beste ABBA-Spektakel erleben. Die Kultshow ABBA MANIA vom Londoner Westend, lobt das wacklige Homophilenblatt Gegenpol aus Dresden. Mit genausten Studien an ABBA über Kleidung, Choreographie und Präsentation übertrumpfen diese Darsteller (deren Namen das Programm gnädig verschweigt Gigi) beinahe die Schweden. Gegenpopel lügt! Gigi war bei der VIP-Preview. Zur Pause verließen alle Homosexuellen entsetzt den Saal. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Tunten,
die stolz darauf sind, Tunten zu sein, sind keine Tunten, sondern Deutsche,
die die Kunst beherrschen, einen Fummel über ihre Stiernacken zu streifen
und darin noch dümmer auszusehen, als sie ohnehin schon sind:
Mein Name ist Camelia Light ich bin 28 Jahre alt und lebe seit 8 Jahren
in Berlin. Meine Mutter nennt mich übrigens Torsten, alle anderen sagen
Camelia zu mir. Man(n) kann sagen ich bin eine Tunte, und ich bin stolz darauf.
Genau so stands im Oktober 1999 in einem Mitarbeiterselbstporträt
der Zeitschrift Schwule Geschichte des Schwulen Museums in Berlin.
Am 14.
April schloß ein Gästebucheintrag auf der Website des Berliner
Schwulenzentrums so: Das SchwuZ war mal ein Projekt, das der Kreuzberger
Sozialstruktur entsprach. 8 Öre Eintritt welcher Stützeempfänger
(darunter viele Leute Eurer einstigen Zielgruppe mit HIV) kann sich das im
Zeitalter von Hartz und Rürup noch leisten? Worauf am 17. April
oben genannter Torsten folgende Zeichenfolge hinterließ: es
scheint in der heutigen zeit immer noch menschen zu geben, die mit einer versorgungs-erwartung,
welche vom allerfeinsten ist, durchs leben gehen ... und dann und wann mal
im schwuz auftauchen und erwarten das es freien eintritt, ein tässchen
bier, wenn möglich alle stunde umsonst-gibt, und die auch noch den BVG-Rückfahrtschein
im schicken Umschlag an der kasse für sie bereitliegt ... tzz tzz tzz
... villeicht sollte mensch mal an sich arbeiten um gewisse um/misstände
an sich zu verändern ... jahrelang sozialamt muss auch bei hiv nicht
sein ... aber wahrscheinlich geht die kostbare zeit für meckern und einfordern
drauf-schade!!
Versorgungserwartung, im Original Versorgungsmentalität, gehört für jene, deren geistiger Horizont den einer dilettierenden Damenbinde überschreitet, zu den rechten Propagandabegriffen; er dient wie soziale Hängematte, Arbeitsverweigerer oder Sozialbetrüger der Kriminalisierung Armer und Kranker als Sozialschmarotzer. Man kennt das Vokabular von Koch, Schwesterwelle, Rot-Grün und allen sonstigen rechten Konsorten. Und neuerdings von sprechenden Slipeinlagen.
Fortsetzung in der Printausgabe